Ein paar Worte zu Förderung, und was wir damit meinen

Individuelle lerntherapeutische Förderung und ihre Abhängigkeit vom pädagogisch / psychologischen Ansatz und von der persönlichen Beziehung zum zu fördernden Kind.

Ende der 1. Klasse: Carlotta verschriftet diktierte Wörter nur rudimentär, z.B. „FET“ für Pferd, „KAS“ für Katze, „KOM“ für kommen oder „SUL“ für Schule. Die anderen Kinder der Klasse schreiben zu dieser Zeit lautgerecht. Viele verwenden dabei bereits erste Rechtschreibmuster: wie –sch-, -pf- oder –tz-, einige beachten auch schon Regelhaftigkeiten, wie die Auslautverhärtung in „Pferd“ oder die Markierung der Vokalkürze in „kommen“.

Carlotta ist in ihrer Entwicklung also deutlich zurück.

 


Was ist zu tun?

  1. In der Schule können sich die beteiligten nicht auf ein Förderkonzept einigen.
    Carlottas Klassenlehrerin möchte Teilleistungen, wie die Buchstabenkenntnis, die Analyse von Wörtern in Einzellaute und das klatschen von Silben üben. Die Lehrerin begründet es mit:Carlotta kann die Lautfolge nicht vollständig in die passenden Buchstaben übersetzen.“
  1. Die Förderlehrerin setzt noch einen Schritt vorher an: „Carlotta hört die Laute in den Wörtern nicht richtig“. Daher möchte die Förderlehrerin erst einmal die grundlegenden senso-motorischen Voraussetzungen sichern. Z.B. Hörübungen zum Erkennen von Geräuschen oder durch den Vergleich von Bildern, die sich nur in wenigen Details unterscheiden.
  2. Carlottas Nachhilfelehrerin meint, dass Carlotta „keinen Sinn darin sieht, lesbar zu schreiben, weil das Schreiben nur der Übung dient“. Sie schlägt vor, ihr Interesse für Musik und Tanz zu nutzen, mit ihr in kindgerechten Sachbüchern zu lesen und sie selbst kleine Geschichten schreiben oder diktieren zu lassen, die dann auch in der Klasse von Carlotta veröffentlicht werden können.
  3. Die Eltern sehen die „Ursache auf der Beziehungsebene“; sie verweisen darauf, dass sichCarlotta von ihren Lehrerinnen nicht anerkannt fühlt, vor allem weil ihre Schreibfehler immer wieder Anlass für abwertende Bemerkungen seien.

Alle 4 Personen wollen Carlotta helfen, aber sie gehen von unterschiedlichen Annahmen über die Gründe für ihre Misserfolge und über Bedingungen für gelingende Lernprozesse aus. Das hat Konsequenzen für die Wahrnehmung von „Abweichungen“ und für die Entwicklung von Fördermaßnahmen.



Auf der Suche nach den Ursachen

 

1. Vorraussetzungs-Ansatz

In manchen psychologischen-neurologischen Theorien werden Kompetenzen als eine Hierarchie von Leistungen interpretiert. Wenn bestimmte Voraussetzungen fehlen, macht es wenig Sinn, so sagt diese Theorie, höhere Fähigkeiten zu vermitteln. Am Schulanfang werden vor allem motorische Fähigkeiten und Wahrnehmungsleistungen als Vorraussetzung gesehen. (Grob- und Feinmotorik, Sehen – für die Buchstaben, Hören – für die Laute und die Merkfähigkeit)

2. Handlungsorientierter Ansatz

Pädagische Studien jedoch zeigen, dass zur Förderung von Lesen, Schreiben, Rechnen gegenstandsbezogene Aufgaben erforderlich sind (handeln und interagieren). Nach diesen Studien wirken sich handlungsorientierte Aufgaben auch positiv auf die allgemeinen Wahrnehmungsfunktionen (auditive Wahrnehmung, visuelle Wahrnehmung) aus. Ebenso solle sich das anfangs ungelenke Schreiben mit der Hand dazu führen, dass sich die Feinmotorik verbessert.  Dabei werden Fehler als Durchgangsstadium in der Entwicklung akzeptiert.

3. Teilleistungsansatz

Andere Modelle interpretieren Kompetenzmängel als die Folge nicht zureichend entwickelter Teilleistungen. Beim Lesen ist das die Buchstabenkenntnis, die Lautanalyse, automatisierte Verfügbarkeit von Häufigkeitswörtern, Sinnverständnis etc. In diesen Modellen wird Förderung als fokussiertes, isoliertes Training dieser einzelnen Leistungen verstanden. Man geht von der Annahme aus, Defizite vorweg zu „reparieren“, ehe dem Kind zugetraut wird, sich Erfolg versprechend mit dem Gegenstand Schriftsprache selbst auseinanderzusetzen.

4. Personenorientierter Konzept

Ein anderer Ansatz besagt, dass Kinder Lesen durch Lesen und Schreiben durch Schreiben lernen. Im Vordergrund dieser Förderung steht die durch individuelle Ziele motivierte Handlung schriftlicher Kommunikation in einem sozialen Kontext. Vom Kritzeln der Kinder angefangen über erste Buchstabenreihungen bis hin zu lautorientierten Schreibübungen werden die Versuche der Kinder als (auf ihrem jeweiligen Entwicklungsstand ) sinnvolle Aktivitäten betrachtet. Förderung bedeutet dann Anregung, Formung und Unterstützung von Aktivitäten und die Hinführung zur erforderlichen Fehlertoleranz. Abweichungen von der Norm werden nicht als Ausdruck einer Schwäche, sondern als phasenweise Vereinfachung der zu bewältigenden Aufgabe durch das Kind selbst gesehen.

Was lernen wir daraus?

Es liegt nahe die vier Ansätze  nach dem Kriterium von richtig oder falsch zu bewerten. Betrachtet man ihre in der Praxis jeweils zu beobachtenden Erfolge und Misserfolge, so erscheint es sinnvoller, sie als alternativ mögliche Zugänge zu Lernproblemen von Kindern zu nutzen, aber auch jede in ihrem Anspruch zu relativieren. Durch verschiede Brillen sieht man die Welt unterschiedlich. Jede Brille (v)erschließt andere Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten.

Insofern schließen sich die Förderkonzepte – trotz aller Unterschiede im theoretischen Ansatz- in der praktischen Anwendung nicht aus. Werden sie miteinander verbunden, kann sich aber ihre Bedeutung verändern, z.B. ist das Üben vom Schriftbild in einer offenen harmonischen Lernatmosphäre sinnvoll und sicher für alle Kinder hilfreich jedoch das isolierte Üben von Rechtschreibregeln ohne persönlichem Bezug und Motivation nicht Wissens fördernd. So kann man die Buchstaben-Laut-Beziehung üben, indem man eine eigene Geschichte entwickelt und sie gemeinsam mit dem Kind aufschreibt oder wenn die Kinder zu eigenen Bildern einzelne Wörter mit Hilfe der Therapeutin und/oder einer Anlauttabelle schreiben.

Aus pädagogischer Sicht stellt die Akzeptanz und Beziehung zu dem Kind die Grundlage dar, sie bildet sozusagen den Rahmen, innerhalb dessen die konkreten Formen der anderen drei Ansätze auszulegen sind. Wenn z.B. zwei Therapeutinnen „dieselbe“ Aufgabe einsetzen, bedeutet sie für die Kinder und damit auch für deren Förderung eben doch nicht dasselbe.

So kann man einen Grundwortschatz , der besonders häufige Wörter für die gängigen Rechtschreibmuster enthält, ebenfalls aus dem eigenen Wortschatz der Kinder aufbauen, die sie dann auf vielfältigste Art und Weise mit der Therapeutin spielerisch üben können.

Förderung ist also keine Technik, die man wie ein Verkaufsprogramm trainieren kann. Wie ihr Potential wirksam wird, hängt von der jeweiligen Haltung der Therapeutin zum Kind ab und von dem didaktisch-pädagogisch-psychologischen Fähigkeiten und Einstellungen.

Lerntherapie-Lernhemmungen

Personenorientierter ganzheitlich – systemischer Ansatz

Der Ansatz, der das Kind als ganzes in den Blick nimmt und fachliche Lernschwierigkeiten auf unbewältigte Probleme in ihrer Lebens- und Lernwelt zurückführt, ist der Grundansatz der Lerntherapie Lernhemmungen. Das richtige Maß von Über- und Unterforderung ist Ausgangspunkt der Lerntherapie. Schon die alten Griechen wussten, dass es beim Lernen nicht darum geht, Fässer zu füllen, sondern Fackeln zu entzünden. Man darf nicht zu viel wollen und muss den Kindern Zeit geben.

Um dies zu ermöglichen wird jedes Kind als einzigartiger Mensch betrachtet, der sein eigenes Lerntempo hat und sein individuelles Arbeitssystem mitbringt. Es geht ums Lernen ohne Druck. Wenn der Schüler anders ist bedeutet das, dass auch der Lerntherapeut anders sein muss. Therapeut und Schüler müssen sich ergänzen. Wichtig ist die gleiche Augenhöhe. Der Therapeut eröffnet dem Kind die Möglichkeit wieder Freude am Lernen zu haben und seinen eigenen Lernweg zu finden; er BEGLEITET und VERTRAUT.

Es geht um eine gleichberechtigte Begegnung von Kindern, Lehrern, Eltern und Therapeut. Es ist ein System, das nur „funktioniert“, wenn alle daran Beteiligten ganzheitlich den Fokus auf die Interessen des Kindes legen.

Das Ziel ist es, in einem angstfreien und anregendem Umfeld individuell angelegte Phasen von Entspannungs- und Spannungszuständen zu erzeugen und zuzulassen, um einen LERNERFOLG zu erreichen.

Kombinierte Teilleistungsstörung, was tun?

Kinder mit einer kombinierten Teilleistungsstörung, was tun?

Das LernPlus-Institut Lernhemmungen bearbeitet kombinierte Teilleistungsstörungen immer im Zusammenhang, da die basalen Fähigkeiten der Kulturtechniken: Lesen, Schreiben und Rechnen die Basis jeder weiteren schulischen Entwicklung ist.

Um sich den „Teufelskreis Lernen“ mit Lernstörungen vorzustellen, ist das Standardwerk von Helga Breuninger zu empfehlen. Der FiL (Fachverband für integrative Lerntherapie) hat eine aktuelle Broschüre zu diesem Thema herausgegeben.

Was bedeutet Komorbidität in Zusammenhang mit einer kombinierten Teilleistungsstörung?

Der Gehirnforscher Lutz Jäncke hat ein großartiges Buch über die Flexibilität des Gehirns geschrieben „Ist unser Gehirn vernünftig“ und er beschreibt die frühe lerntherapeutische Wirksamkeit und die umgekehrte Situation, dass nämlich das Gehirn in den Bereichen sich abbaut, die nicht genutzt werden.

Eigentlich wissen wir alle schon lange, dass eine Persönlichkeit sich nur im systemischen Kontext entwickeln kann. Daher sind die basalen Fähigkeiten der Kulturtechniken :Lesen, Schreiben und Rechnen die Basis jeder weiteren schulischen Entwicklung. Und wir wissen mittlerweile alle, dass eine Teilleistungsstörung oder eine kombinierte Teilleistungsstörung (LRS und Dyskalkulie)  die Kinder emotional stark belastet.

Diese Störungen führen nicht selten zu Lernhemmungen, Lernverweigerungen, psychosomatischen Störungen, bis hin zu Ängsten und Depressionen.

Professor Aster hielt am 16.06.18 einen Vortrag im Klinikum Westend (Kinder- und Jugendpsychiatrie) über den Zusammenhang von Matheangst und Rechenschwäche: “Angst führt unter anderem zu einem geringen Arbeitsgedächtnis und umgekehrt führt ein schlechtes Arbeitsgedächtnis zur Angst. Angst entsteht auch durch Beschämung, z.B. „schlecht zu sein“”.

Es gibt keine Gründe, die Kinder erst in der LRS zu entwickeln und danach die Dyskalkulie zu therapieren oder umgekehrt. Im LernPlus folgen wir dem Ansatz einer systemischen Therapie. Um den Kindern mit einer kombiniertenTelleistungsstörung eine relativ zeitnahe, gesunde schulische Entwicklung zu ermöglichen, therapieren wir die Lese-Rechtschreibschwäche und die Matheschwäche gemeinsam.

In der Lerntherapie kann man den Kindern Begleitung zur Selbsthilfe anbieten. Wie kann ein Kind seine auditive und visuelle Wahrnehmung schärfen, wie kann ein Kind seinen inneren Druck und seine Angst loswerden, wie kann ein Kind wieder Spass beim Lernen haben und wie kann ein Kind erfolgreich lernen. Erst wenn diese Hürde genommen wird, kann sich ein Kind mit Wissen auffüllen und selber ins eigenverantwortliche Lernen kommen.

Karin Kaffke-Rusche

Legasthenie: Neues Gen identifiziert

Legasthenie: Neues Gen identifiziert. Ein Beitrag vom Institut Lernplus Lerntherapie Potsdam

Legasthenie: Neues Gen identifiziert

Genetische Einflüsse spielen eine große Rolle bei der Entstehung einer Lese- und Rechtschreibstörung. Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat jetzt ein weiteres Gen identifiziert, das in diesen Prozess involviert ist.

Die Legasthenie oder Lese- und Rechtschreibstörung ist eine der häufigsten Teilleistungsstörungen im Kindes- und Jugendalter. Zwischen vier bis zwölf Prozent eines Jahrgangs sind davon betroffen. Das bedeutet: Allein in Deutschland leben rund 3,5 Millionen Legastheniker. Trotz dieser großen Zahl ist das Wissen über die Legasthenie in vielen gesellschaftlichen Bereichen immer noch äußerst gering. Selbst in Schulen werden betroffene Kinder von Lehrkräften oft als dumm oder faul eingestuft und ihre eigentlichen Fähigkeiten nicht erkannt. Dazu trägt vermutlich auch die Tatsache bei, dass eine Legasthenie sich bei den Betroffenen unterschiedlich äußert. Während die Einen mehr oder weniger große Probleme mit der Rechtschreibung haben, tun sich Andere beim Lesen schwer.

Mangelndes Wissen mit fatalen Konsequenzen

Dabei sind Legastheniker nicht dümmer als andere Schüler. Unter ihnen liegt die gleiche Normalverteilung der Intelligenz vor wie bei den anderen Schülern auch, es gibt also weniger begabte, normal begabte und hochbegabte Kinder mit Legasthenie. Sie alle haben „nur“ das Handikap, beim Erlernen der beiden Kulturtechniken Lesen und Schreiben größere Probleme zu haben. Das mangelnde Wissen über Legasthenie hat allerdings fatale Konsequenzen: Betroffene Kinder leiden häufig unter Ausgrenzung und Stigmatisierung, etwa 40 Prozent von ihnen erkranken psychisch. Die Prognose zum Lebenslauf ist gut, wenn schulischer Nachteilsausgleich, schulische Förderung, therapeutische Hilfe und familiäre Unterstützung gewährleistet sind.

„Dabei haben molekulargenetische Untersuchungen schon längst gezeigt, dass genetische Einflüsse zweifellos eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Legasthenie spielen“, sagt Professor Tiemo Grimm. „Ist ein Kind in der Familie von einer Legasthenie betroffen, so sind in gut 40 Prozent der Fälle auch Geschwister oder ein Elternteil betroffen – oder beide“. Grimm ist Humangenetiker und hat bis zu seiner Emeritierung am Institut für Humangenetik im Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) geforscht. Auch jetzt forscht er weiter an den Ursachen der Legasthenie. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Grimm ist selbst Legastheniker; weitere Mitglieder seiner Familie sind ebenfalls davon betroffen.

Ein Gen, das im Gehirn zum Einsatz kommt

Bisher sind über 20 verschiedene Gene beziehungsweise Genorte bekannt, die eine Rolle bei der Entstehung einer Legasthenie spielen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der JMU und des Würzburger Universitätsklinikums haben diese Liste jetzt um einen weiteren Eintrag verlängert – gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Forschungseinrichtungen in Deutschland und den USA. In einer gut dokumentierten Familie, in der über vier Generationen hinweg Legasthenie auftritt, haben sie einen neuen Genort auf Chromosom 4q28 nachgewiesen. „Bei den Betroffenen in dieser Familie wurde eine spezifische Nukleotidvariante in einer Sequenz des SPRY1-Gens gefunden, einem Gen, welches im Gehirn exprimiert wird“, sagt Grimm. Diese Sequenzveränderung könnte die Expression des SPRY1-Genproduktes beeinflussen.

Eine direkte Konsequenz oder gar eine Therapie der Lese- und Rechtschreibschwäche ergibt sich aus diesem Forschungsergebnis allerdings nicht. Es handele sich um „Grundlagenforschung“, erklärt der Humangenetiker. Immerhin liefere die Entdeckung ein neues Puzzlestückchen für das Gesamtbild der Vorgänge im Gehirn. „Die Legasthenie entsteht in engem Zusammenhang mit der biologischen Reifung des zentralen Nervensystems, wobei Besonderheiten der auditiven und der visuellen Informationsverarbeitung sowie wahrscheinlich auch der zeitlichen Vorgänge im zentralen Nervensystem eine Rolle spielen“, sagt Grimm.

Die Folge daraus: Bei etwa 60 bis 80 Prozent der Kinder mit Legasthenie bestehen Schwächen in der sogenannten „phonologischen Bewusstheit“ – also der Fähigkeit, lautliche Eigenschaften der Schriftsprache zu erkennen und zu gebrauchen, zum Beispiel die Fähigkeit, den Laut „u“ vom Laut „o“ zu unterscheiden. Von Schwierigkeiten der visuellen Informationsverarbeitung ist hingegen eine Minderheit der Kinder mit Legasthenie betroffen. Ihnen gelingt es in der Regel nicht, einzelne Buchstabenzeichen wie beispielsweise A – u – t – o zu dem Wort „Auto“ zusammenzufügen, wenn sie es alleine mit den Augen versuchen, also lesen.

Gunnar Bartsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Tiemo Grimm, Universität Würzburg, tgrimm@biozentrum.uni-wuerzburg.de


Originalpublikation:

A Novel Locus and Candidate Gene for Familial Developmental Dyslexia on Chromosome 4q”, Tiemo Grimm, Masoud Garshasbi, Lucia Puettmann, Wei Chen, Reinhard Ullmann, Bertram Müller-Myhsok, Eva Klopocki, Lina Herbst, Janina Haug, Lars R. Jensen, Christine Fischer, Markus Nöthen, Kerstin Ludwig, Andreas Warnke, Jürg Ott, Gerd Schulte-Körne, Hans-Hilger Ropers, and Andreas W. Kuss. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (2020), 48, pp. 478-489. https://doi.org/10.1024/1422-4917/a000758.